3 Tipps, wie Sie Google Analytics sauber halten

Und das verblüffend einfach. Machen Sie jetzt Ihren Frühjahrsputz!

Jürgen Zöllner

Jürgen Zöllner 06. April 2015 ·

 

1. Tagging: Damit Sie keine Äpfel mit Birnen vergleichen

Newsletter

Versenden Sie einen Newsletter? Gut! Sehen Sie in Google Analytics, wie viele Leute über Ihren Newsletter auf Ihre Website gekommen sind? Nein? Das können Sie ändern. Ganz einfach. Ergänzen Sie in Ihrem Newsletter jeden Link um drei Parameter.

Ansonsten vergleichen Sie tatsächlich Äpfel mit Birnen. Denn die Klicks von Ihrem Newsletter werden standardmäßig als Direktaufrufe Ihrer Website gewertet. Ein Vergleich der Direktaufrufe mit anderen Maßnahmen wie Google AdWords würde hinken.

Und so gehen Sie vor:

  •   Quelle:

Hier tragen Sie ein, woher der Klick stammt. Also beispielsweise von Google, von einer anderen Website oder eben von Ihrem Newsletter. Tragen Sie deshalb einfach „newsletter“ ein.

Versenden Sie nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern einen Newsletter? Dann setzen Sie das jeweilige Länder-Kürzel, beispielsweise „newsletter_at“ für Newsletter in Österreich.

Schreiben Sie nach „?utm_source=“ Ihre Quelle:
www.ihre-website.de/?utm_source=newsletter_at

  •   Medium:

Hier geben Sie an, von welcher Marketing-Maßnahme der Klick stammt. In unserem Fall ist es „newsletter“.
  
Fügen Sie nun nach „&utm_medium=“ Ihr Medium hinzu: &utm_medium=newsletter

  •   Kampagne:

Vergeben Sie für jeden Newsletter eine eigene Nummer. So wissen Sie immer wie viele Besucher Sie über den jeweiligen Newsletter gewonnen haben. Ich empfehle Ihnen vor die Nummer das Jahr zu schreiben, also z.B. „2015-01“. Dann können Sie auch im nächsten Jahr mit der Ausgabe 1 beginnen.

Nennen Sie im letzten Schritt nach „&utm_campaign=“ den Namen Ihrer Kampagne: &utm_campaign=2015-01


Et voilà, schon haben Sie Ihren Link:
www.ihre-website.de/?utm_source=newsletter_at&utm_medium=newsletter&utm_campaign=2015-01

Übrigens: Noch einfacher geht es mit dem kostenlosen Werkzeug von Google. Sie finden es hier: support.google.com/analytics/answer/1033867

Google AdWords

Schalten Sie Anzeigen bei Google AdWords? Ja? Eine gute Entscheidung. Denn mit AdWords haben Sie ein starkes Werkzeug um neue Kunden zu gewinnen und Ihren Umsatz zu steigern. Die Mehrzahl der Kunden unserer Digitalen Marketing Agentur setzt darauf. 

Und damit Sie in Google Analytics genau sehen, wie viel Umsatz Sie mit Ihrer Google AdWords-Kampagne erzielt haben, benötigen Sie erneut Parameter. Nur dass es diesmal noch viel einfacher geht. Aktivieren Sie einfach in Google AdWords das „Auto-Tagging“. Sie finden es in Ihren Konto-Einstellung (das kleine Zahnrad-Symbol rechts oben) unter „Tracking“. Alles weitere übernimmt AdWords für Sie. Jedem Link wird fortan automatisch als Quelle „Google“, als Medium „ppc“ (steht für pay per click, also bezahlte Anzeigen) und als Kampagne der von Ihnen in AdWords vergebene Kampagnen-Name übergeben.

2. Google Opt-Out: Damit Sie Ihre eigenen Website-Aufrufe herausfiltern

Wie oft rufen Sie Ihre Website auf? Oft mehrmals täglich? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Das macht so ziemlich jeder Online-Marketing-Verantwortliche. Schließlich wollen Sie Ihre Website ja kontinuierlich noch besser machen. 

Leider tauchen aber Ihre Aufrufe der Website auch in Statistiken von Google Analytics auf. Und verfälschen damit gerade bei Websites mit noch wenig externen Besuchern die Ergebnisse für Absprungrate, Verweildauer, regionale Herkunft etc. erheblich.

Eine Möglichkeit wäre es nun, alle Zugriffe von Ihrer Firmen-IP-Adresse herauszufiltern. Nur haben kleine Unternehmen meist keine feste IP-Adresse. Also brauchen wir einen Plan B.

Und den gibt es in Form einer kleinen Erweiterung für Ihren Browser. Diese Erweiterung macht Sie für Google Analytics auf Knopfdruck oder dauerhaft unsichtbar. Sie finden sie hier bei Google zum kostenlosen Herunterladen: tools.google.com/dlpage/gaoptout

 

3. Referral Spam: Damit Sie faule Äpfel aussortieren

Bleiben wir bei unserer sinnbildlichen Apfel-Ernte. Natürlich sortieren Sie faule Äpfel aus. Denn diese würden schnell auch Ihre frischen Äpfel verderben.

Ähnlich verhält es sich bei Google Analytics aus. Und die faulen Äpfel sind in diesem Fall Zugriffe, die zwar in Google Analytics ausgewiesen werden und in Ihre Statistik einfließen, tatsächlich aber nie stattgefunden haben. 

Haben Sie sich beispielsweise schon mal gewundert, warum Ihre deutsche Website so häufig Besuch aus Russland bekommt? 

In Google Analytics sehen Sie genau, aus welchen Ländern Ihre Besucher kommen. Besonders häufig sind aktuell Besuche aus Russland. Bei einem genaueren Blick darauf zeigt sich schnell, dass diese russischen Besucher von ominösen Websites wie darodar.com und o-o-6-o-o.com stammen und eine weit überdurchschnittliche Absprungrate ausweisen.



Handelt es sich hierbei um reale Besucher?
Nein. Sämtliche Besuche wurden nur simuliert. Experten sprechen von „Referral Spam“.

Was ist der Grund für Referral Spammer?
Geld. Die Referral Spammer spekulieren auf Ihre Neugierde. Vielleicht haben Sie sich ja auch schon gefragt, was sich hinter dorador und Co. verbirgt? Eben. Was läge da näher, als die entsprechende Seite einfach aufzurufen? 

Warum Sie diese Websites nicht aufrufen sollten:

  • In vielen Fällen werden Sie unzählige Male weitergeleitet bis Sie schließlich beispielsweise bei Ebay landen. Bei jeder Weiterleitung wird Ihnen ein Affiliate-Cookie gesetzt. Und wenn Sie irgendwann bei Ebay oder Amazon bestellen, dann erhalten die Referral Spammer eine „Vermittlungs-Provision“.
  • Einige verweisende Websites finanzieren sich mit Werbung auf der Seite. Je mehr Besucher diese Website-Betreiber vorweisen können, desto mehr Geld erhalten Sie von den Werbetreibenden. Denn mutmaßlich handelt es sich ja um eine populäre Website mit hoher Reichweite.ay oder Amazon bestellen, dann erhalten die Referral Spammer eine „Vermittlungs-Provision“.
  • Wieder andere scheinen Referral Spam als kostengünstige Möglichkeit zur Eigenwerbung entdeckt zu haben. Beispielsweise taucht häufig semalt.com als verweisende Website auf. Bei einem Aufruf der Website werden dort – sehr undurchsichtige -Leistungen rund um die Suchmaschinenoptimierung beworben.

Was kann ich dagegen tun?
Filtern Sie diesen Referral Spam automatisch aus Ihrem Google Analytics-Konto.

Wie filtere ich Referral Spam heraus?
Achtung: Bitte legen Sie nur selbst Hand an, wenn Sie mit Google Analytics gut vertraut sind. Wenden Sie sich andernfalls an Ihren Entwickler oder melden Sie sich bei uns.

Und noch ein kleiner Experten-Tipp, bevor Sie jetzt loslegen: Richten Sie zunächst eine neue, ungefilterte Datenansicht an. Damit haben Sie weiterhin Zugriff auf Ihre Rohdaten. Denn ist der Filter erst einmal aktiv, sind die gefilterten Daten aus Ihrer Hauptansicht auf Nimmerwiedersehen verschwunden.

Und so legen Sie den Filter an:


1. Rufen Sie in Google Analytics den Bereich „Verwalten“ auf.

2. Klicken Sie nun in der gewünschten Datenansicht auf „Filter“

3. Legen Sie jetzt einen neuen Filter an.
Geben Sie ihm einen aussagekräftigen Namen, beispielsweise „Block Referral-Spam“. Anschließend wählen Sie als Filtertyp „Benutzerdefiniert“. Dort aktivieren Sie die Checkbox „Ausschließen“ und wählen als Filterfeld „Verweis“. Tragen Sie nun das Filtermuster für die zu filternden Spam-Seiten ein. in unserem Beispiel filtern Sie mit (.*)(darodar|humanorightswatch)\.(com|net) alle Verweise von den Seiten dorador und humanorightswatch, gleich ob sie auf .com oder .net enden. Wenn Sie weitere Spam-Seiten filtern möchten, dann ergänzen Sie diese einfach mit einem vorangestellten senkrechten Strich (|), z.B. (.*)(darodar|humanorightswatch|spamseite)\.(com|net|org). Leider gibt es aber eine Zeichenlimitierung für Ihren Filter. Bei 255 Zeichen ist Schluss. Danach benötigen Sie einen neuen Filter.

Geschafft! Herzlichen Glückwunsch!

Für alle, die es ganz genau wissen wollen:
Was hat es mit diesem Filter auf sich?


Experten sprechen hierbei von einem regulären Ausdruck. Der erste Punkt in der Klammer steht für ein beliebiges Zeichen. Das folgende Sternchen steht für eine beliebige Anzahl des vorhergehenden Zeichens. In unserem Beispiel würde also neben der Hauptdomain auch eine Subdomain a la forum.dorador herausgefiltert. Nun folgen die Domains, z.B. dorador und humanorightswatch, jeweils getrennt durch einen senkrechten Strich (|), auch Pipe genannt. Die Pipe steht für "und". Und zu guter Letzt folgen nach einem Backslash (Tastenkombination bei Apple: Alt + Shift + 7) und Punkt die Domain-Endungen, in unserem Fall com und net. Der Backslash sorgt dafür, dass der nachfolgende Punkt als solcher und nicht als Platzhalter erkannt wird.

Weitere Informationen zu regulären Ausdrücken finden Sie auf der Hilfeseite von Google: support.google.com/analytics/answer/1034324

Interesse an einer kostenlosen telefonischen Erstberatung? 
Rufen Sie uns an: 030 / 4 03 67 33-0 oder schreiben Sie uns:
hallo@berliner-digitalbuero.de




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