7 Punkte, die Sie über Absprungraten bei Google Ads wissen sollten

Erfahren Sie jetzt, wie Sie die Absprungrate Ihrer Ads-Kampagne mit Google Analytics unter die Lupe nehmen.

Jürgen Zöllner

Jürgen Zöllner 18. April 2016 ·


„Schnell weg hier“ – das sagen sich offensichtlich einige Besucher. Kaum dass sie auf eine Google AdWords-Anzeige geklickt haben und auf Ihrer Website gelandet sind, laufen sie schon wieder davon. Bitter für Ihre Besucher, denn sie haben offensichtlich nicht das gefunden, was sie sich versprachen. Bitter aber auch für Sie. Schließlich kostet Ihnen jeder Klick auf eine AdWords-Anzeige bares Geld.

Lassen Sie uns deshalb auf eine kleine Spurensuche gehen. Das einzige was sie hierfür benötigen: ein Google Analytics-Konto, das mit Ihrem Google AdWords-Konto verknüpft ist (eine gute Anleitung finden Sie hier) und 10 Minuten Zeit. 10 Minuten, die sich lohnen. Meist gelingt es unseren Kunden, durch die neuen Erkenntnisse ihren AdWords-Umsatz um 10 % zu steigern.

Was bedeutet überhaupt die Absprungrate?

Es handelt sich dabei um den prozentualen Anteil an Besuchern, die Ihre Webpage verlassen, ohne auf einen weiteren Link oder Button zu klicken. Hierbei ist es unerheblich, wie lange sich die Besucher auf Ihrer Website aufhielten. Wenn von 100 Besuchern Ihrer Website 30 Leute gleich wieder das Weite suchen, dann liegt die Absprungrate bei 30 %.

Wo kann ich die Absprungrate meiner AdWords-Kampagne in Google Analytics analysieren?

In der Navigation auf der linken Seite finden Sie den Punkt „Akquisition“. Klappen Sie darin den Bereich „AdWords“ auf und wählen Sie „Ziel-URLs“. Fügen Sie nun noch als sekundäre Dimension „Anzeigengruppe“ oder „Keyword“ hinzu, um zu sehen, von welcher Anzeigengruppe oder welchem Keyword die Besucher auf Ihre Zielseite kamen.

 

Erfahren Sie jetzt, wie Sie die Absprungrate Ihrer AdWords-Kampagne mit Google Analytics unter die Lupe nehmen.

Nun sehen Sie eine Übersicht aller Webpages, auf die Besucher dank Ihrer AdWords-Anzeigen kamen. Je nach Schaltbudget kommt da oft schon eine gewaltige Liste zustande. Setzen Sie deshalb Prioritäten. Sortieren Sie zunächst nach „Absprungrate“. Klicken Sie hierzu einfach auf das Feld „Absprungrate“.



Entweder Sie gehen nun die Liste Schritt für Schritt durch – oder Sie nutzen einen Trick. ;-)

  • Ändern Sie die Sortierungsart von Standard in Gewichtet.


    oder

  • Setzen Sie zwei kleine, aber feine Filter. Klicken Sie hierzu neben dem Lupen-Symbol auf „Erweitert“.

 

Erstellen Sie nun als ersten Filter „Einschließen“ „Absprung-Rate“ „größer als“ „35“. Damit erhalten Sie nur noch Seiten, von denen mehr als 35 % der Besucher abgesprungen sind.

Jetzt erstellen Sie den zweiten Filter, indem Sie auf „Messwert“ klicken. Der Filter lautet „Einschließen“ „Klicks“ „größer als“ „10“. Hiermit sehen Sie nur noch Seiten, die mehr als 10-mal aufgerufen wurden. Je nach Auswertungszeitraum und Kampagnengröße können Sie diesen Wert natürlich beliebig anpassen.

Et voilà, schon haben Sie einen weit übersichtlicheren Bericht und können mit der Auswertung entspannt beginnen.

Ich möchte die Absprungrate meiner AdWords-Kampagne wöchentlich auswerten. Kann ich mir eine Vorlage erstellen?

Ja, das geht. Setzen Sie einfach eine Verknüpfung. Damit bleiben die beiden Filter und die sekundäre Dimension erhalten.

Die Verknüpfung finden Sie dauerhaft hier – auch wenn Sie sich bei Google ab- und später wieder anmelden.

Kann ich Verknüpfungen mit Kollegen teilen?

Leider nein. Im Gegensatz zu einem benutzerdefinierten Bericht ist dies nicht möglich. Senden Sie Ihren Kollegen doch einfach einen Link zu diesem Blog-Post.

Kann ich Berichte an Kollegen senden?

Ja. Sie können sogar festlegen, ob der Bericht nur einmalig oder in einem festen Turnus versendet werden soll. Auch können Sie das gewünschte Datei-Format festlegen. Meist eignet sich das PDF-Format am besten. Es ist am besten lesbar da die Darstellung des Berichts weitgehend mit Ihrer Ansicht in Google Analytics übereinstimmt. Wählen Sie entweder Export zum Download oder E-Mail zum direkten Versenden des Berichts.

 

Wie hoch darf meine Absprungrate sein?

Das hängt stark von Ihrer Branche ab. Bei leicht erschwinglichen Produkten wie Schuhen ist sie zumeist deutlich niedriger also bei hochpreisigen Waschmaschinen, die kaum jemand stehenden Fußes online kauft. Nach meiner Erfahrung ist eine Absprungrate bei Online-Shops über 40 % immer ein Warnsignal, das etwas unrund läuft.

Natürlich spielt es auch eine gravierende Rolle, zu was Sie dem Besucher auf Ihre Landeseite motivieren. Haben Sie dort Ihre Telefonnummer prominent platziert? Dann werden gerade bei beratungsintensiven Produkten natürlich viele Leute eine telefonische Bestellung vorziehen. In diesem Fall trügt oftmals der Schein: es muss gar kein Absprung gewesen sein. Vielleicht haben Sie einen neuen Kunden gewonnen – aber eben telefonisch und somit weniger leicht messbar. (Wobei es auch hierfür Lösungen zur Messung von Anrufen gibt. Rufen Sie das Team unserer Google Ads-Agentur aus Berlin gerne an, wenn Sie Interesse haben.)

Suchen Sie eine Übersicht der Absprungrate nach Branche? Das amerikanische Web-Analytics-Unternehmen KISSmetrics hat dies 2010 ermittelt.

 

Warum ist meine Absprungrate so hoch?

Eine gute Frage. Hierfür kann es mehrere Gründe geben. Schauen wir sie uns an.

  1. Fehlerhafte Verlinkung der Anzeige oder falsche Landingpage

    Der Klassiker. Angenommen Sie sind Hotel-Betreiber und bewerben Ihr Hotel im schönen München-Haidhausen. Wenn jemand auf Ihre Anzeige klickt, landet er aber auf der Seite zu Ihrem Hotel in München-Schwabing. Kein Wunder, wenn die Besucher sofort wieder abspringen

  2. Falsche Versprechen im Anzeigentext

    Nehmen wir an Sie bewerben Ihr Hotel mit einem „Ab-Preis“ von 69,- EUR. Es gibt aber in den nächsten zwei Wochen kein Angebot zu diesem Preis. Da können die Besucher theoretisch lange suchen. Tun sie aber nicht. Vielmehr stimmen sie mit den Füßen ab und gehen einfach zu einem Mitbewerber. Experten für Konversionoptimieren sprechen in diesem Kontext von mangelnder Erwartungskonformität. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt angelangt sind.

  3. Nicht erfüllte Erwartungen

    In Ihren Anzeigen kommunizieren Sie keinen Preis. So manche Besucher mögen nach einem Klick auf Ihre Anzeige schnell feststellen, dass sie sich eine Übernachtung in Ihrem Hotel schlicht nicht leisten können. Dumm gelaufen. Deshalb gilt bei AdWords-Anzeigen: Je konkreter und transparenter, desto besser. Schließlich wollen Sie nicht Besucher, sondern Kunden gewinnen.

  4. Unpassende Keywords für die Anzeigenschaltung

    Angenommen Sie betreiben in Berlin nur ein Hotel. Dieses Hotel liegt idyllisch im Südwesten der Stadt, im noblen Bezirk Zehlendorf. Natürlich können Sie auch für Suchanfragen nach „Hotel Berlin Prenzlauer Berg“ Anzeigen schalten. Nur tendiert die Wahrscheinlichkeit gegen Null, dass jemand, der im lebendigen Prenzlauer Berg ein Hotel sucht, Ihr Hotel in Zehlendorf bucht. Achten Sie deshalb genau darauf, für welche Keywords Ihre Anzeigen ausgeliefert werden. Lesen Sie in AdWords regelmäßig den Suchanfragen-Bericht. Und vor allem: Buchen Sie gerade bei Anzeigengruppen mit der Keyword-Option „weitgehend passend“ und „passende Wortgruppe“ ausschließende Keywords, von Experten „Negatives“ genannt. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre Anzeigen nur bei passenden Suchanfragen geschaltet werden.


Abschließend noch ein kleiner Tipp, damit Sie die Übersicht behalten:

Wenn Sie Ihrer Website oder Ihre AdWords-Anzeigen umfassend optimieren, dann machen Sie sich eine kleine Notiz. Damit können Sie und Ihre Kollegen später gut nachvollziehen, wie sich die Änderungen auf Ihre Absprungrate und Ihre Umsätze ausgewirkt haben. In Google Analytics gibt es hierzu eine sehr smarte Notiz-Funktion.

Klicken Sie einfach auf den kleinen Pfeil unterhalb des Graphen und schon klappt sich die Notiz-Funktion auf. Klicken Sie nun auf „+ Neuen Vermerk erstellen“ und legen Sie eine Notiz an.

  1. Tragen Sie das Datum ein, an dem Sie die Änderungen vorgenommen haben.

  2. Beschreiben Sie die Änderungen kurz und knackig.

  3. Wählen Sie, ob Ihr Notiz nur für Sie gedacht ist (= privat) oder ob sie auch von Ihren Kollegen gesehen werden soll (= freigegeben). Anschließend speichern Sie die Notiz

Und nun wünsche ich Ihnen ein fröhliches Optimieren Ihrer AdWords-Kampagne. Lassen Sie es mich gerne wissen, wenn wir Sie dabei unterstützen können, zum Beispiel mit einem AdWords-Audit.

Interesse an einer kostenlosen telefonischen Erstberatung? 
Rufen Sie uns an: 030 / 4 03 67 33-0 oder schreiben Sie uns:
hallo@berliner-digitalbuero.de




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